Bist du Konfliktscheu oder möchtest du einen besseren Umgang mit Konflikten haben?
Dann bist du hier genau richtig! In diesem Artikel geht es darum, deine Konfliktfähigkeit in zwischenmenschlichen Situationen zu stärken.
Auf einen Blick
- Konflikte gehören zu einer normalen zwischenmenschlichen Beziehung
- Die Sichtweise des Gegenübers zu verstehen ist wichtig, da es die Beziehung stärkt.
- Deine Emotionen im Griff zu haben zeigt Reife.
- Achtsamkeit kann dich dabei unterstützten, deine Konfliktfähigkeit zu stärken.
Warum ein guter Umgang mit Konflikten so wichtig ist
Wo Menschen aufeinandertreffen, da gibt es Reibung.
Jeder hat seine Meinung mit dazugehörigen Argumenten, und jeder fühlt etwas dabei.
Wenn das Gegenüber dann etwas anderes glaubt oder denkt als du und er es zum Ausdruck bringt, entsteht der Konflikt. Gerade [People Pleaser] neigen hier besonders dazu, dass sie den Konflikt persönlich nehmen. Deshalb gehen sie ihm lieber aus dem Weg.
Wie können Menschen nun besser miteinander umgehen, sodass der Konflikt nicht in einem wütenden Streit endet?
Hier habe ich dir 3 wertvolle Tipps mitgebracht, um deine Konfliktfähigkeit zu stärken.
1. Dein oberstes Ziel ist es, den anderen zu verstehen
Warum vertritt dein Gegenüber diese Position? Was sind die dahinterliegenden Ursachen? Ergründe sie, indem du neugierig danach fragst. Nicht von oben herab.
Sondern mit echtem Interesse.
So lernst du, Menschen zu verstehen und die Bindung zwischen euch wird intensiver.
Nicht nur oberflächlich, sondern in einer Tiefe.
✨ 0 Ahnung
Ich finde es immer wieder spannend, wie Menschen Meinungen zu Themen haben, über die sie nichts verstehen. Deshalb mag ich Menschen, die ab und zu mal sagen, dass sie „Keine Meinung“ zu einem Thema haben.
Meine Wahrnehmung ist, dass der Mensch sich viel zu schnell eine Meinung bildet. Aber erst, wenn alle Sichtweisen wirklich angeschaut wurden, kann man sich eine gute Meinung bilden. Findest du nicht auch?
Lass dein Ego beiseite
Hör auf damit, deine Meinung anderen überstülpen zu wollen. Menschen, die das tun, sind von ihrer Meinung oft selbst nicht überzeugt.
Wenn du dein Ego beiseitelässt, öffnest du den Raum einer echten Verbindung. Auch wenn ihr nicht gleicher Meinung seid.
Es geht darum, dass beide am Ende sagen können: „Das war ein schöner Austausch, wir haben viel vom Gegenüber gelernt.“ Das muss nicht bedeuten, dass jemand vom anderen überzeugt wurde!
Reguliere deine Emotionen
Wenn du in einem Konflikt wütend wirst, deine Emotionen nicht beherrschen kannst, dann hat das nichts mit dem Gegenüber zu tun.
„Doch, natürlich Leo, der andere wählt die AfD. Da muss man wütend werden! Wie kannst du nur sagen, dass das nichts mit dem anderen zu tun hat?“
Es geht nicht um SEINE Meinung, SEINE Argumentation oder SEIN Verhalten.
Es geht darum, wie DU darauf reagierst.
Wut zu zeigen bedeutet, dass du etwas zu verteidigen hast.
Wenn du etwas zu verteidigen hast, dann ist dir etwas wichtig.
Es spielt sich alles in deinem Kopf und Körper ab.
Dein innerer Alarm ist kein Beweis, dass der andere „böse“ ist – sondern zeigt, dass ein altes Schutzprogramm in dir anspringt.
Dein Programm ist logisch, wenn man deine Biografie, Prägungen und Werte versteht – aber es ist nicht die objektive Realität, sondern dein inneres Erleben.
Ein anderer Mensch, mit deiner Weltansicht würde ruhig bleiben, weil sein Schutzwall nicht aktiv ist.
Konfliktfähigkeit verbessern heißt nicht, dass dich nichts mehr triggert, sondern dass du merkst, WENN du getriggert wurdest – und nicht mehr automatisch aus der Wut heraus handelst.
Statt jetzt zu beweisen, dass du mit deiner Sichtweise richtig liegst, wäre es ein ganzheitlicherer Schritt, deinen Fokus auf das zu lenken, was sich in deinem Körper abspielt:
- Wie verändert sich deine Spannung im Körper?
- Hast du Bilder im Kopf?
- Wie und wo im Körper fühlst du diese Wut?
Erforsche deinen Schutzmechanismus mit Achtsamkeit.
Teile das deinem Gegenüber. „Ich kann deinem Argument gerade nichts entgegnen. In meinem Bauch zieht sich alles zusammen, ich spüre Wut in mir.“
Indem du
1. wahrnimmst, was in dir vor sich geht und
2. das ehrlich dem Gegenüber mitteilst, lernt dein System, dass es sich in solchen Situationen sicher fühlen kann.
Durch diese Sicherheit wirst du ruhiger und kannst Konfliktsituationen besser begegnen.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Wenn du erfahren möchtest, warum du konfliktscheu bist, lohnt sich ein Blick in meinen Blogartikel Konfliktscheue: Ursache in der Kindheit.
Du passt dich an, um Streit zu vermeiden. Du hast gelernt, Konflikte als Bedrohung zu sehen. Die sicherste Strategie? Dich unsichtbar machen, zustimmen, anpassen.
Du stellst deine Bedürfnisse hinten an. Das Wohl anderer ist wichtiger als dein eigenes Wohlbefinden. Nicht, weil du so offenherzig bist – sondern als Strategie, Konflikte zu vermeiden. Durch den ständigen Fokus nach Außen hast du verlernt, deinen eigenen Körper zu spüren. Erkennst du deine Bedürfnisse überhaupt noch?
Du bist sehr sensibel für die Gefühle anderer. Du erkennst Stimmungsschwankungen sofort und passt dein Verhalten an, bevor es zu Konflikten kommt. Diese Fähigkeit hat dir früher das Überleben gesichert. Heute kostet sie dich deine Authentizität.
Du versuchst, brav zu sein, um Frieden zu bewahren. Brav sein ist deine Versicherung gegen Ablehnung und Liebesentzug.
Du sagst deine Meinung nicht. Besonders dann nicht, wenn sie anders ist als die der anderen. Das Risiko ist zu groß – du hast Angst vor Ablehnung, weil die Person wütend werden könnte und du glaubst, dass die Beziehung zerbricht.




0 Kommentare